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Attraktionen für das ganze Jahr

Immer mehr touristische Destinationen wagen den Schritt weg von Saisonzeiten und hin zum Ganzjahrestourismus. Wie gut das funktionieren kann, zeigt sich anhand der Swarovski Kristallwelten in Tirol.

DEZEMBER 2023Text: Michaela Ehammer
Swarovski Kristallwelten

© un attimo Photographie

Hunderttausende Besucher:innen strömen das ganze Jahr über nach Wattens, um die Swarovski Kristallwelten zu besuchen. Dort weiß man aus Erfahrung, was es braucht, um sich als ganzjährig attraktive Destination zu positionieren. „In einem ersten Schritt ist es wichtig, sich mit sorgfältiger Planung und einer langfristigen Strategie dazu zu bekennen“, sagt Stefan Isser, Geschäftsführer der Swarovski Kristallwelten. „Die Diversifizierung der Offerte, sprich eine möglichst breite Palette von Angeboten, Aktivitäten und Attraktionen, die sowohl im Sommer als auch im Winter, bei gutem und bei schlechtem Wetter attraktiv sind, ist essenziell.“ Zudem brauche es als Unterstützung saisonale Aktivierungen und Veranstaltungen.

Für die Swarovski Kristallwelten heißt das konkret: „Unser ganzjähriges Angebot an unsere Gäste sind die 18 Wunderkammern im Innenbereich, unser Store sowie unser weitläufiger Garten mit Kristallwolke, Spielturm und Karussell“, so Isser. Zusätzlich finden während der Ferienzeiten fünf Aktivierungen pro Jahr statt. Dazu gehört das Sommerfestival, das heuer bereits zum fünften Mal mit dem Circus-Theater Roncalli ausgerichtet wurde, oder „Rendezvous der Masken“, ein Festival rund um Halloween, das 2023 in den Herbstferien erstmals stattfand. „Mit diesen zeitlich begrenzten Akzenten schaffen wir zusätzliche Anreize für einen Besuch. Das kommt sowohl bei den heimischen als auch bei den internationalen Gästen gut an. Die Swarovski Kristallwelten sind nicht nur bei jeder Wetterlage, sondern auch zu jeder Jahreszeit einen Besuch wert – auch mehrmals im Jahr“, betont Isser.

Stefan Isser

Zur Person:
Stefan Isser

ist der Geschäftsführer
der Swarovski Kristallwelten.

Reiseverhalten erkennen
Um das ganze Jahr und vor allem international erfolgreich zu sein, müsse man auch die einzelnen Herkunftsländer systematisch und strategisch unter die Lupe nehmen. „Wir konnten uns über die Jahre ein hervorragendes Tourismusnetzwerk aufbauen. Dieses ermöglicht uns, den internationalen Gast genau kennenzulernen“, so Isser. „Wenn wir davon reden, Auslastungen zu verbessern oder Spitzen abzufedern, müssen wir das Reiseverhalten sowie die Bedürfnisse unserer Gäste analysieren.“ So sei man sich darüber bewusst, dass beispielsweise Besucher:innen aus Indien hauptsächlich von April bis Juli reisen oder dass es im Nachbarland Italien Spitzen im August und im Dezember gebe. Dieses Wissen könne besonders bei Werbemaßnahmen und speziellen Angeboten zielbringend eingesetzt werden.

„Für uns sind aber auch einheimische Gäste von großer Bedeutung“, betont Isser. Immerhin verbuche man zwischen 60.000 und 80.000 Gäste pro Jahr aus der Region, was über zehn Prozent der Gesamtbesucher:innen entspreche. „Wir wollen Teil des soziokulturellen Lebens sein und leisten unseren Beitrag mit Angeboten, die speziell auf einheimische Familien abzielen, wie beispielsweise die Aktivierungen zu den Ferienzeiten oder unsere Kooperation mit dem Freizeitticket.“

„Um immer aufs Neue das beste Erlebnis garantieren zu können, braucht es eine durchdachte Strategie und ein gut abgestimmtes Team.“

Attraktionen und Kooperationen
Nicht aus den Augen lassen solle man dabei auch die speziellen Wünsche und Erwartungen des internationalen Publikums, so Stefan Isser: „Als Beispiel zeigen wir seit September 2023 in unserer Wunderkammer ‚The Art of Performance‘ neben Exponaten von Hollywood-Stars wie Lady Gaga auch eine Jacke von ‚Monsta X‘, einer berühmten koreanischen Boygroup – ein Highlight für Gäste aus dem asiatischen Raum.“

Die Swarovski Kristallwelten bearbeiten seit vielen Jahren auch besonders den indischen Markt. „Vor der Kulisse der Swarovski Kristallwelten wurden Bollywood-Klassiker mit indischen Superstars, wie Salman Khan oder Karishma Kapoor, gedreht“, erzählt der Geschäftsführer. Das löse eine Sehnsucht und Begehrlichkeit bei indischen Europareisenden aus.

Wie wichtig es ist, das Erlebnis auf die jeweiligen Märkte maßzuschneidern, zeige sich auch beim Personal. „Unser Team ist international, spricht viele verschiedene Sprachen und bringt ein unvergleichliches Verständnis für unterschiedliche Länder und Kulturen mit. Dass wir mit dem Gast in seiner Landessprache kommunizieren können, ist dabei nur einer der Vorteile“, erklärt Isser. Kulturelle Insights spielen auch beim Thema Kulinarik eine Rolle: Man wolle genau das Angebot bieten, das der internationale Gast benötige, damit er sich dann vor Ort auch wohlfühle.

Am Ball bleiben
Während der Coronapandemie habe man intensiv in das Angebot investiert, Netzwerke gepflegt und Kontakt zu den Partner:innen auf der ganzen Welt gehalten – das komme den Swarovski Kristallwelten jetzt zugute. „Zudem haben wir in dieser Zeit die Digitalisierung stark vorangetrieben“, sagt Isser. Der Gast von morgen erwarte eine perfekte Dienstleistung sowie ein möglichst maßgeschneidertes und einzigartiges Erlebnis – online wie offline. „Darin investieren wir nach wie vor sehr stark als Konzern und als Marke.“

Zu spüren sei eine veränderte Erwartungshaltung der Gäste. „Es ist eine Sehnsucht nach sinnreichen Veranstaltungen und Erlebnissen da. Die Freizeitgestaltung soll nicht nur unverwechselbar, sondern auch interaktiv, digital und lehrreich sein“, betont Isser. Gäste würden sich heute mehr Zeit für Erlebnisse nehmen und genau überlegen, wie die wertvolle Freizeit sinnvoll gestaltet werden könne. „Das Ziel ist, diese Erwartungshaltung zu erfüllen, im besten Fall sogar zu übertreffen.“

Garten des Riesen
Der Garten des Riesen ist eine Attraktion für sich, bietet aber gleichzeitig Raum für saisonale Aktivitäten wie das Sommerfestival mit dem Circus-Theater Roncalli.
© Swarovski Kristallwelten
Wunderkammern
Anziehungspunkt auch bei Schlechtwetter: die Wunderkammern in den Kristallwelten
© Swarovski Kristallwelten

Zukunft des Ganzjahrestourismus
Als touristisches Ganzjahresziel sind Nebensaisonen oder lange Schließzeiten nicht möglich. Um diese Geschwindigkeit halten zu können und kontinuierlich den Ansprüchen gerecht zu werden, seien Dienstleistungsqualität und Kundenbindung enorm wichtig – dies gelinge nur mit gutem Stammpersonal. „Um immer aufs Neue das beste Erlebnis garantieren zu können, braucht es eine durchdachte Strategie und ein gut abgestimmtes Team“, erläutert Isser.

Gedanken machen solle man sich auch über Infrastruktur und Transport. Das Thema Nachhaltigkeit spiele in Bezug auf Ganzjahresdestinationen eine immer bedeutendere Rolle. „Wichtig ist, dass uns die Gäste nicht nur möglichst schnell, sondern auch ganz unkompliziert öffentlich erreichen können“, so Isser. Immer mehr Menschen sei es wichtig, ihren persönlichen CO₂-Fußabdruck gering zu halten, und sie möchten auch im Urlaub oder bei der Freizeitgestaltung möglichst nachhaltig agieren, was für die Kristallwelten von großer Bedeutung sei. Für die An- und Abreise ab Innsbruck Hauptbahnhof setzt man deshalb als eine von vielen geplanten Maßnahmen schon bald auf Elektrobusse.

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#Qualität#Individualität
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